Fassage Chirurgie

Bauherr: lki univ. Kliniken Innsbruck
Auftrag: Wettbewerb 2005
Auszeichnung: 1. Preis
Ort: Innsbruck

Das heterogene Umfeld des Klinikareals und der ursprüngliche Charakter des Baukörpers führen uns zu der Entscheidung, das Bettenhaus als ästhetischen, in sich ruhenden homogenen Block erscheinen zu lassen. Alle fünf Fassaden, d.h. auch die Dachfläche, werden mit steinähnlichen Fassadenplatten verkleidet. Einzig die holographischen Fensterflächen treten als spielerisches Element auf.
Dabei werden die zwei Hauptfassaden, Ost- und Westfassade, klar unterschieden:
Die Ostseite mit ihren Lichtbändern, die Westseite mit den Kastenfenstern. Die Unterscheidung in Ost und West tritt nicht nur an der Gebäudehülle auf, sondern lässt sich auch klar im Grundriss ablesen. Während sich im Ostteil des Gebäudes vorwiegend Versorgungsräume, Ärztezimmer und Aufenthaltsräume befinden, sind im Westteil die Krankenzimmer untergebracht.

Die Ostfassade wird durch lange, reliefartig eingeschnittene, zurückgesetzte Fensterbänder gegliedert. Die bestehenden vorgesetzten vertikalen Elemente werden rückgebaut. Um den Lichtbändern eine Plastizität zu geben, gibt es ein Tiefenspiel mit den neuen Glasscheiben. Das holographische Glas bündig mit den Fassadenplatten, die zweite Glasebene unmittelbar im Bereich der Jalousie. Der sich daraus ergebende Tiefensprung wird mit vertikalen Lüftungslamellen betont. Durch dieses sensible, fast skulpturale Spiel erscheint die Ostfassade als eleganter ruhiger Block mit einem Farbenspiel in der Fassadenfläche.

An der Westseite werden vor die bestehende Lochfassade Rahmen aus Aluminium angehängt. Diese sind mit holographischen Glasscheiben geschlossen. Konstruktiv und funktionell ergibt sich mit den bestehenden Fenstern ein Kastenfenster. Die holographischen Gläser sind unterschiedlich geneigt und ergeben zusammenhängend gesehen eine dreidimensional leicht geschwungene Hüllfläche. Die Schrägstellung der Glasflächen bewirkt, dass die Umgebung surrealistisch gebrochen wird und diese in verschiedenen Farbspektren wiedererscheinen lässt. Beim Vorbeischreiten verändert sich das Spiel mit den Farben, das heißt, bei Bewegung stellt sich die Hüllfläche aus holographischem Glas immer wieder unterschiedlich dar und setzt sich von den dunklen Fassadenplatten klar ab.
Es tritt ein Dialog zwischen der Materialität der Fassade und dem Farbspektrum in den Fenstern auf. So erscheinen die Kastenfenster in ihrem Farbenspiel wie Bilder in einer Ausstellung.