Low Tech Wohnbau Anna-Dengel-Straße

Bauherr: Triconomy Errichtungs- und Betriebs GmbH
Auftrag: Wettbewerb 2022
Auszeichnung: 1. Preis
Ort: Innsbruck

Städtebauliche Rahmenbedingungen

Das Planungsareal befindet sich an einer Schnittstelle zwischen Einfamilienhäusern und Geschosswohnbauten. Die vorgefundene städtebauliche Situation wird bestimmt durch das direkt angrenzende, zum Teil 5-geschossige Gebäude im Osten und den dahinterliegenden Einfamilienhaustypologien. Im Westen durch eine Siedlungsstruktur aus größeren punktförmigen viergeschossigen Wohnbauten, welche lediglich durch die Anna-Dengel-Straße getrennt wird. Im Norden schließt der ursprüngliche Waldgürtel und im Süden ein öffentlich genutzter Freibereich direkt an das Grundstück an.

Konzept
Das vorliegende Konzept leitet sich aus dem Bestreben heraus, eine baulich kleinkörnig strukturierte, durchgrünte Wohnbebauung als Reminiszenz an die „Waldsiedlung Kranebitten“ städtebaulich in die umgebende Bebauung zu integrieren.

Vier in ihren Abmessungen selbstbewusst freistehenden Baukörpern werden in einer offenen, gestaffelten und durchgrünten Bebauungskomposition in das natürliche Gelände eingesetzt. Sie bilden im Zusammenhang mit den in den Freiraum gezeichneten Wegen und Plätzen ein feinkörniges Siedlungsensemble aus. Die Gliederung und Positionierung der einzelnen Baukörper richtet sich nach dem natürlichen Verlauf des Geländes und tritt mit den angrenzenden Bebauungen in einen räumlichen, städtebaulichen Dialog.

Durch die geschickte Staffelung der einzelnen Baukörper bleibt der natürliche Verlauf des Geländes weitgehend erhalten. Die einzelnen Baukörper zeigen sich Bergseitig mit drei Geschossen, Talseitig mit vier Geschossen und bilden in ihrer Höhenentwicklung das Bindeglied zwischen der westlichen und östlichen Bebauungsstruktur.

Typologie
Der annähernd quadratische Grundriss des vorgeschlagenen kompakten, monolithisch wirksamen Baukörpers mit einem zentralen Treppenhaus, eignet sich ideal für ein High Quality-Low Tech Gebäude. In seinen Abmessungen auf die geringste Hüllfläche konzipiert, mit einem wirtschaftlichen und materialgerechtem Konstruktionssystem in monolithischer Ziegelbauweise geplant.
Als Dreispänner entwickelt, flexibel gedacht, was einer Zusammenlegung einzelner Wohnungen sehr entgegenkommt. Die einzelnen Wohnungen sind in ihrer Orientierung, Bezug nehmend auf die Aussicht, nach Süden oder Westen ausgerichtet.
Balkone, welche sich mit den Fensteröffnungen zu einem plastischen Gesamtkonzept vereinen, bieten die notwendige Intimität für die einzelnen Bewohner.

Freiraum
Die vorgeschlagene naturnahe Außenanlage legt höchsten Wert auf eine qualitätsvolle Gestaltung. Regionale, hochstämmige Bäume und kleinwüchsiges Gehölz wechseln sich harmonisch ab und bilden im Zusammenhang mit dem feingliedrigen Wegenetz und den Freibereichen mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten einen lebenswerten Naturraum aus. Der Charakter von Leben in einer Waldsiedlung ist das Qualitätsmerkmal der vorgeschlagenen Bebauung.
Der Anteil an Privatgärten ist bewusst klein gehalten, um den zukünftigen Bewohnern möglichst viel an gestaltetem Naturraum anbieten zu können.